19.06.2018 19:17 Uhr

Senegal schafft den ersten Sieg für Afrika

Senegals Niang (r.) gelang ein kurioser Treffer
Senegals Niang (r.) gelang ein kurioser Treffer

Zum Abschluss des ersten Spieltags der WM-Gruppenphase schlägt der Senegal Polen mit 2:1. Es ist der erste Sieg einer afrikanischen Mannschaft bei der Endrunde in Russland.

Senegal hat am Dienstag bei der Fußball-WM in Russland einen 2:1-Erfolg über Polen gefeiert und damit für den ersten afrikanischen Sieg bei dieser Endrunde gesorgt. Ein Eigentor von Thiago Cionek (37.) und ein kurioser Treffer von M'Baye Niang (60.) sorgten im Moskauer Spartak-Stadion für eine 2:0-Führung Senegals, das Anschlusstor Polens durch Grzegorz Krychowiak (86.) kam zu spät.

Bei seiner zweiten WM-Endrunde, der ersten seit 2002, erwischte Senegal damit einen Traumstart. Gemeinsam mit den punktegleichen Japanern übernahm man die Führung in Gruppe H. Senegal profitierte beim dritten Sieg seiner WM-Historie und gleichzeitig ersten Erfolg eines afrikanischen Teams bei diesem Turnier nicht nur von einem Eigentor von Cionek, sondern nutzte in der 60. Minute auch einen Überraschungsmoment nach einer Verletzungspause des Torschützen Niang.

Polen-Eigentor sorgte für Pausenführung Senegals

Polen versuchte sich in der Rolle der spielgestaltenden Mannschaft, fand aber weder durchs Zentrum noch über die Flanken zündende Ideen. Die magere Ausbeute der behäbigen Osteuropäer: Ein Flugkopfball von Arkadiusz Milik vorbei am Tor (20.) sowie ein Schuss von Robert Lewandowski. Der baumlange Stürmer, der in 14 seiner jüngsten 15 Länderspiele zumindest einmal traf, verfehlte Senegals Kasten aber klar (23.).

 

Die Afrikaner, angeführt vom Ex-Salzburger Sadio Mané, setzten auf eine kompakte, robuste Defensive und lauerten auf Konter. Gefahr kam vor allem über die Seiten, vorerst blieben aber auch die "Löwen von Teranga" zahm. Einzig ein Niang-Flachschuss nach schönem Pass in die Tiefe sorgte für einen Spannungsmoment, ging aber klar am Tor vorbei (19.). Die Führung kam denn auch unerwartet und war höchst kurios: Cionek, der gebürtige Brasilianer mit polnischen Wurzeln, verwandelte einen harmlosen Schuss von Idrissa Gueye in ein einen für Wojciech Szczęsny unhaltbaren Ball.

Polens Anschlusstreffer kam zu spät

Polen stellte nach der Pausen-Auswechslung von Jakub Błaszczykowski nicht nur auf eine Dreier-Defensive um, sondern zeigte auch mehr Drang zum Spiel in die Spitze. Abgesehen von einem gefühlvollen Lewandowski-Freistoß (50.), den Khadim N'Diaye parierte, näherte man sich aber vorerst bestenfalls dem Tor an - und leistete sich noch einen folgenschweren Lapsus: Der an der Seitenlinie behandelte Niang schnappte sich bei seiner Rückkehr aufs Spielfeld einen langen Verteidigungsschlag der unaufmerksamen Polen, spitzelte den Ball vorbei am herauslaufenden Szczęsny und schob ins leere Tor ein.

Damit war das Urteil über die Polen gefallen. Auch in der letzten halben Stunde kam von der Truppe von Trainer Adam Nawałka viel zu wenig, um die Partie gegen die defensiv weiter sattelfesten Senegalesen noch zu drehen. Bezeichnenderweise war es ein Standard beziehungsweise Krychowiak per Kopf nach einem Freistoß, der dann immerhin noch für ein spannendes Finish sorgte. Happy End für die Polen gab es dennoch keines.

apa

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