13.02.2019 15:16 Uhr

Paris SG beendet Uniteds "Flitterwochen"

Begeisterung in Paris über Kylian Mbappé und seine Teamkollegen
Begeisterung in Paris über Kylian Mbappé und seine Teamkollegen

Das Millionen-Ensemble von Paris Saint-Germain ist dem erstmaligen Gewinn der Champions League ein gutes Stück näher gekommen. Nach dem 2:0 im Achtelfinal-Hinspiel bei Manchester United ist in der französischen Hauptstadt die Zuversicht gestiegen, dass PSG nach dem Europacup der Pokalsieger (1996) und dem UI-Cup (2001) nun auch die höchste kontinentale Trophäe einheimsen kann.

Die Euphorie ist enorm, zumal der Triumph der Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel im Herzen des Mutterlandes sogar ohne die verletzten PSG-Starstürmer Neymar und Edinson Cavani möglich war. Presnel Kimpembe (53.) und Kylian Mbappé (60.) ließen das Duo am Dienstagabend vergessen.

"Eine Höllenmannschaft", titelte die Sportzeitung "L'Equipe" nach der Galavorstellung im Old Trafford. Die Regionalzeitung "Le Parisien" bereitet die "Pariser Freunde" schon auf Großes vor: "In dieser Saison passiert etwas mit PSG in der Champions League."

Tuchel sieht sich bereits genötigt, den Überschwang an Begeisterung und die hohen Erwartungen zu dämpfen. "Wenn wir in der Lage sind, hier zu gewinnen, kann Manchester bei uns gewinnen", warnte der Deutsche am Dienstagabend. "Es steht 2:0, aber es ist Halbzeit", sagte er mit Blick auf das Rückspiel am 6. März im Prinzenpark. Denn in Paris ist der Königsklassen-Krimi vom März 2017 noch lange nicht vergessen, als der FC Barcelona PSG im CL-Achtelfinale mit 6:1 vom Platz fegte und damit das 0:4 vom Hinspiel wettmachte.

Bei Manchester United nahm das Stimmungshoch, für das Interimscoach Ole Gunnar Solskjær gesorgt hatte, vorerst ein jähes Ende. "Das war heute ein Reality-Check für uns", gab Solskjaer zu. Zehn Siege und einem Remis in elf Spielen standen für Man United unter ihm zu Buche. Doch die Königsklasse ist ein anderer Schlag. "Man konnte sehen, dass wir eine Weile nicht auf diesem Niveau gespielt haben", sagte Solskjaer dem Sender BT Sport, "und daraus müssen wir lernen."

"Die Flitterwochen sind vorbei", schrieb die Zeitung "Manchester Evening News", "aber jetzt werden wir sehen, wie geeignet Solskjær wirklich für den Job ist." Der "Guardian" meinte, der Coach, der in Manchester auf ein dauerhaftes Engagement hofft, habe "jeden anderen Test mit Auszeichnung bestanden. Diesen aber nicht." United habe es vor allem an Kreativität gemangelt.

Paul Pogba wird Solskjær nach dessen Gelb-Roter Karte im Finish im Rückspiel in drei Wochen fehlen. Doch der frühere Stürmer will sich keineswegs geschlagen geben. "Berge sind dafür da, um sie zu erklimmen", sagte der 45-Jährige. "Man kann sich doch nicht hinlegen und sagen, es ist vorbei. Wir fahren dahin, spielen unser Spiel und fangen heute an, uns zu verbessern", erklärte Solskjær.

Rom feiert Zaniolio

In Rom liegt die Fangemeinde der "Giallorossi" einem 19-Jährigen zu Füßen. Nicolo Zaniolo schoss AS Roma mit seinen ersten Toren in der Champions League (70., 76.) zu einem 2:1-Heimsieg gegen den FC Porto. "Es ist ein weiterer kleiner Meilenstein, vielleicht sogar nicht einmal ein so kleiner, der sich zu dem fügt, was er von Spiel zu Spiel zeigt", erklärte Roma-Kapitän Daniele De Rossi, der sich normalerweise mit Kritik nicht zurückhält. "Er ist ein sehr guter Spieler und kann ein Großer werden."

Zaniolo hat in der Hauptstadt zu einem rasanten Höhenflug angesetzt. Der Teenager war im Sommer von Inter Mailand geholt worden und wurde von Teamchef Roberto Mancini im September in den Teamkader berufen - noch ohne Einsatz in der Serie A. Das Vertrauen hat er aber auch von seinem Club-Trainer Eusebio Di Francesco, der sein Juwel in der Königsklasse ausgerechnet gegen Real in Madrid debütieren ließ. Im Dezember folgte sein erstes Tor in der Serie A.

Zaniolo verkörpert die neue Generation junger Italiener, die bei der Roma eine Chance bekommen. Dazu gehören auch Lorenzo Pellegrini (22) und Bryan Cristante (23). Am Dienstag ließ Trainer Eusebio Di Francesco gleich sieben Italiener in der Startelf einlaufen - so viele Einheimische hatte ein italienischer Club in der Champions League zuletzt vor über fünf Jahren in der ersten Elf aufgeboten.

apa

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