25.06.2014 01:32 Uhr

Herafs Vorfreude auf die Europameisterschaft

Das ÖFB-U19-Team freut sich bereits auf die EM-Endrunde
Das ÖFB-U19-Team freut sich bereits auf die EM-Endrunde

Am Donnerstag gibt Erfolgscoach Andreas Heraf seinen Großkader für die U19-Europameisterschaft bekannt. Österreich trifft von 19. bis 25. Juli in der Gruppe A auf Gastgeber Ungarn, Israel und Portugal. Der ÖFB-Nachwuchstrainer blickt der EM-Endrunde mit großer Vorfreude, aber höchster Konzentration entgegen.

Im weltfussball-Gespräch nahm der 46-Jährige zu seinen Erwartungen und Hoffnungen Stellung. Dazu gab Heraf Einblicke in die Spielphilosophie seiner Mannschaft.

Frage: Österreich hat sich so wie Deutschland für die U19-EM qualifiziert. Bei den Lieblings-Nachbarn haben gerade die Jungstars Leon Goretzka und Max Meyer von Schalke 04 keine Freigabe für die Europameisterschaft bekommen. Wie sieht es bei Dir aus?

Andreas Heraf: Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich so eine Situation schon einmal selbst erlebt habe. Meine Mannschaft mit Spielern wie David Alaba, Andreas Weimann oder Raphael Holzhauser hat sich 2010 für die U19-EM und damit für die U20-WM ein Jahr später qualifiziert. Doch in Kolumbien haben dann sieben Spieler gefehlt, weil sie keine Freigabe erhielten. Es gibt für diese Nachwuchs-Turniere eben leider keine Abstellungspflicht.

Wie sieht es heuer beim ÖFB-Nachwuchs aus, muss der U19-Teamchef erneut mit Absagen rechnen?

Bisher zum Glück noch nicht! Am Donnerstag werde ich meinen Großkader mit 24 Spielern bekanntgeben, kurz vor der EM wird er dann auf jene 18 Spieler reduziert, die mit zum Turnier fahren werden. Wir haben im ersten Spiel gegen Ungarn leider drei Sperren (Anmerkung: Lukas Gugganig, Florian Grillitsch und Michael Brandner), aber sonst sollten wir - so zumindest der aktuelle Stand - komplett sein. Meine Wünsche sind bei der Bundesliga deponiert.

Top-Nationen wie Spanien, Frankreich oder die Niederlande haben die Qualifikation für die EM-Endrunde nicht geschafft. Wie ist der Erfolg des aktuellen ÖFB-U19-Teams einzuschätzen?

Zunächst einmal muss man sagen, dass es ein Wahnsinnserfolg ist, dass wir uns erneut für die EM qualifiziert haben. Dieser Jahrgang hatte bei der U17 eigentlich nicht die besten Ergebnisse und eine sehr enge Dichte im Kader. Von der fußballerischen Qualität gibt es vielleicht bessere Mannschaften, aber wir haben einige Dinge geändert und sind jetzt ein sehr unangenehmer Gegner.

Kannst Du uns da ein wenig Einblick geben, was meinst Du konkret?

Sagen wir so: Wir spielen vielleicht nicht mehr den auf den ersten Blick attraktivsten Fußball. Fehler der Vergangenheit haben uns geholfen zu lernen. Wir setzen unsere Gegner durch unser frühes Pressing unter Druck und zwingen ihnen unseren Spielstil auf. Diese Mannschaft hat von den letzten zehn Spielen acht gewonnen und sich von Partie zu Partie gesteigert. Rumänien zum Beispiel war in der Qualifikation spielerisch sicher 'besser' als wir, doch wir haben sie mit 5:0 kalt erwischt und auch Russland war ein ganz starker Gegner. Doch zur EM fährt jetzt Österreich.  

Wir stören dich gerade bei der Video-Analyse des ersten EM-Gegners Ungarn. Wie sieht die Ausgangslage in der ÖFB-Gruppe aus?

Wenn ich schon mal bei einer EM bin, dann möchte ich auch gern ins Semifinale. Und wenn ich schon mal im Semifinale bin,.... Nein, ganz im Ernst: Ungarn ist ein wirklich ganz starker Gegner, der Nachwuchs aus Portugal hat zuletzt in der UEFA Youth League seine Klasse gezeigt und Israel hat eine sehr aggressive, giftige und schnelle Mannschaft. Aber wir wissen, dass Platz drei in der Gruppe zur Qualifikation für die U20-WM in Neuseeland reicht und das ist unser großes Ziel.

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Christian Tragschitz

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