16.08.2020 14:27 Uhr

Garcia gewinnt "taktische Schlacht" gegen Pep

Garcias Truppe wies Super-Taktiker Guardiola in die Schranken
Garcias Truppe wies Super-Taktiker Guardiola in die Schranken

Olympique Lyon hat am Samstag nach Juventus Turin auch Manchester City besiegt und zum zweiten Mal nach 2009/10 das Halbfinale der Champions-League erreicht. Trainer Rudi Garcia sprach nach dem 3:1 gegen den Club von Pep Guardiola von einer "taktischen Schlacht", die man gewonnen habe. Sein Konterpart muss sich Vorwürfe gefallen lassen, falsche Entscheidungen getroffen zu haben.

>> Spielbericht: Manchester City gegen Olympique Lyon

Der Siebente der französischen Liga war im Finale des heimischen Liga-Cups zuletzt Paris SG erst im Elferschießen unterlegen und forderte im CL-Finalturnier in Lissabon nun den englischen Vizemeister mehr als diesem lieb war. "Wir wussten, dass Pep etwas aushecken könnte, das uns Probleme bereitet. Aber am Ende haben wir unser taktisches System im Griff gehabt, auch wenn es sich im Match geändert hat", sagte der 56-jährige Garcia, der mit Marseille 2017/18 das Europa-League-Finale erreicht hatte.

Garcia: "Rettung kam von der Bank"

Guardiola hatte den offensiven Mittelfeldspieler Phil Foden durch den jungen Innenverteidiger Erik Garcia (19) ersetzt und Olympique Lyonnais nutzte den Raum perfekt aus. Als City dann auf seine gewohnte Angriffsformation zurückgriff, kam Lyon durch "Joker" Moussa Dembele (79., 87.) aus zwei Kontern zum 3:1. Kevin De Bruyne (69.) hatte zuvor die Lyon-Führung durch Maxwel Cornet (24.) ausgeglichen. "Die Rettung kam von der Bank", sagte Garcia. Lyon hatte sich trotz der langen Matchpause wegen des frühen Abbruchs der League 1 (letztes Ligaspiel am 29. März) in starker Form präsentiert.

Just Guardiola spielte nach dem Match die Bedeutung der Taktik herunter. "In diesem Bewerb ist die Taktik nicht das Wichtigste. Wenn man so spielt wie wir in den letzten 20 Minuten, zeigt sich, dass die Taktik nicht das Problem ist", resümierte der Katalane, der City in vier Saisonen zu zwei Meistertiteln geführt hatte, aber in der Königsklasse nicht über das Viertelfinale hinausgekommen war.

"Ich weiß nicht, warum es nicht geklappt hat, aber ich weiß, warum wir so gespielt haben", erklärte der frühere Bayern-Coach. Die englischen Gazetten wiesen jedoch fast einhellig dem Coach die Schuld zu. "Wie oft, Pep, wie oft? Dass Pep Guardiola K.o.-Spiele überkompliziert, ist zu einer solchen Binsenweisheit geworden, da scheint es unmöglich, dass ein Trainer mit so klarem Denken diesem Muster noch folgt", schrieb der "Guardian".

Lyon nun gegen die Bayern gefordert

Für Lyon geht das Abenteuer hingegen am Mittwoch gegen Bayern München mit ÖFB-Star David Alaba weiter. Den ersten Finalisten ermitteln am Dienstag Paris Saint-Germain und RB Leipzig, mit den ÖFB-Teamspielern Marcel Sabitzer und Konrad Laimer.

Dembele bezeichnete die Bayern zwar erneut als klaren Favoriten. "Aber der Geist in unserer Mannschaft hat sich verändert. Wir wissen jetzt, dass wir ein großes Team sind", sagte der 24-jährige Franzose.

Auch Garcia sieht sein Team gegen den deutschen Rekordmeister, der Lyon 2009/10 im Halbfinale gestoppt hatte, in der Rolle des "Underdogs". "Wir brauchen ein weiteres Schock-Resultat, wie schon gegen Juventus und City. Ich hoffe, wir schaffen es."

apa

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