Super League steht vor dem Zusammenbruch
Nach heftiger Fankritik dürften sich die ersten Klubs aus dem Projekt einer europäischen Super League schon wieder zurückziehen. Manchester City macht den Anfang.
Das Projekt einer europäischen Fußball-Super-League könnte schon zwei Tage nach seinem Bekanntwerden in sich zusammenbrechen. Britische Medien berichteten am Dienstagabend, dass sich Manchester City und Chelsea von der Eliteliga abwendeten und bereits schriftliche Stellungnahmen für den Absprung vorbereiteten. City bestätigte dies in der Nacht auf Mittwoch vìa Twitter.
Vor dem Stadion an der Stamford Bridge, wo Chelsea das Heimspiel gegen Brighton austrug, waren feiernde Fans der "Blues" zu sehen. Die Chelsea-Partie begann aufgrund der sich überschlagenden Ereignisse mit knapp halbstündiger Verspätung. Auch beim Londoner Stadtrivalen Arsenal soll der Super-League-Abschied schon beschlossen sein.
In Spanien waren die Reihen ebenfalls nicht mehr geschlossen. Laut Medienberichten kündigte Barcelona-Präsident Joan Laporta an, die Fans über eine mögliche Teilnahme an der Super League abstimmen zu lassen. "Es ist ihr Klub, also ist es ihre Entscheidung", wurde Laporta zitiert. Eine Ablehnung der Super League bei einer etwaigen Abstimmung dürfte sicher sein. Mittlerweile gilt auch Atlético Madrid als Absprungkandidat.
Britische Regierung will Konsequenzen ziehen
Die kollabierende Super League könnte sogar für eine echte Revolution sorgen. Die britische Regierung spielt nämlich als Konsequenz aus den jüngsten Ereignissen angeblich mit dem Gedanken, eine "50+1"-Regel nach deutschem Vorbild einführen zu wollen. Damit wäre die Zeit des ungebremsten Geldausgebens durch teilweise dubiose Eigentümer aus Arabien, Russland oder den USA wohl vorbei.
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Zu Ende scheint auf jeden Fall die Zeit von Ed Woodward als Vorstandschef bei Manchester United zu sein. Der bei den United-Fans ungeliebte, von der Glazer-Familie eingesetzte Geschäftsführer des englischen Rekordmeisters hat aufgrund des Super-League-Desasters bereits den Hut genommen, berichteten britische Medien übereinstimmend. Und auch Andrea Agnelli, einer der Architekten der Super League, soll seinen Job als Juventus-Boss schon los sein.
Offizielle Bestätigungen gab es vorerst nicht. Medien schrieben aber von einer kurzfristig anberaumten Konferenz der zwölf Super-League-Klubs in den späten Abendstunden, in der wohl das Ende des höchst umstrittenen Projekts besiegelt wird.
apa