12.06.2021 23:15 Uhr

Lukaku schießt Belgien zum Sieg gegen Russland

Romelu Lukaku (l.) traf zweimal, Thomas Meunier einmal
Romelu Lukaku (l.) traf zweimal, Thomas Meunier einmal

Romelu Lukaku ist bei Belgiens Auftaktsieg gegen Russland der überragende Mann und schickt seinem dänischen Klubkollegen Christian Eriksen einen aufmunternden Gruß ins Spital.

Erst schoss Romelu Lukaku den Titelaspiranten Belgien zum EM-Auftaktsieg, dann grüßte er seinen Klubkollegen Christian Eriksen. "Viel Kraft, Chris, ich liebe dich", rief der Stürmer des italienischen Meisters Inter Mailand beim 3:0 (2:0) der "roten Teufel" gegen Russland beim Torjubel in die Kamera.

Der Adressat war zweieinhalb Stunden zuvor bei Dänemarks EURO-Start gegen Finnland (0:1) auf dem Platz kollabiert, Notärzte hatten mit Herzdruckmassagen sein Leben gerettet. Weil Eriksen danach wach und stabil war, konnte Belgien wie geplant in St. Petersburg seine Titelmission beginnen.

Der überragende Lukaku (10./88.) und der eingewechselte Thomas Meunier (34.) sicherten mit ihren Toren vor 26.264 Zuschauern einen Start nach Maß für den Weltranglistenersten und die Tabellenführung in der Gruppe B. Meunier schrieb sogar EM-Geschichte - als erster Jokertorschütze in einer ersten Halbzeit.

Belgien bringt Auftaktsieg früh auf Schiene

Ihre vielleicht letzte Chance auf einen Titel geht Belgiens talentierteste Generation sehr offensiv an. "Wir haben alles, um zu gewinnen. Es ist ein guter Zeitpunkt, um Geschichte zu schreiben", hatte Torhüter Thibaut Courtois vor dem EM-Auftakt gesagt.

In Russland, wo sie vor drei Jahren nur knapp das WM-Finale verpasst hatten, mussten die "roten Teufel" noch auf ihren Superstar Kevin de Bruyne verzichten. Der Offensivspieler, der sich im Champions-League-Finale mit Manchester City einen Augenhöhlen- und Nasenbeinbruch zugezogen hatte, blieb ebenso im Teamcamp in Belgien wie Axel Witsel. Beide bereiten sich individuell auf einen Einsatz im zweiten Gruppenspiel vor.

Die Belgier jubelten schon früh. Nach einem kapitalen Fehler von Andrei Semyonov, dem der Ball durch die Beine sprang, stand Lukaku völlig frei vor dem Tor. Dieses Geschenk nahm der 28-Jährige, dessen Abseitsstellung aufgehoben wurde, dankend an und erzielte sein 61. Länderspieltor. In der Schlussphase legte er Nummer 62 nach.

Belgien-Erfolg praktisch nie in Gefahr

Die Russen, bei der WM im eigenen Land überraschend im Viertelfinale, luden nicht nur beim frühen Gegentor die Belgier durch Fehler zu Chancen ein. Auch die Großchance von Hazard zum 2:0 entsprang einem Abwehrpatzer, doch er scheiterte an Torhüter Anton Shunin (22.).

Bei einem Zweikampf prallten Timothy Castagne und Daler Kuzyaev zusammen (25.), beide mussten mit Kopfverletzungen ausgewechselt werden. Der eingewechselte Meunier trug sich gleich in die Torschützenliste ein - nach einem weiteren Fehler der Russen: Keeper Shunin wehrte den Ball direkt vor die Füße des Dortmunders ab.

Immer wenn die Belgier das Tempo anzogen, hatte die Mannschaft von Stanislav Cherchesov Probleme. Doch auch als sie nach der Pause einen Gang zurückschalteten, verloren Lukaku und Co. nie die Kontrolle über das Spiel. In der Schlussphase durfte auch Eden Hazard aufs Feld, der erst bei der EM-Generalprobe gegen Kroatien nach 565 Tagen ohne Länderspiel für zehn Minuten sein Comeback gegeben hatte.

sid

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