11.06.2022 07:33 Uhr

Pentz zeigt auf im Rennen um ÖFB-Nummer eins

Patrick Pentz überzeugte auf ganzer Linie
Patrick Pentz überzeugte auf ganzer Linie

Patrick Pentz hat in den beiden vergangenen Spielen gute Bewerbungsschreiben für die Rolle als Nummer eins im ÖFB-Nationalteam abgegeben. Der Noch-Austria-Keeper überzeugte gegen Dänemark (1:2) und Frankreich (1:1) nicht nur mit einigen Paraden, sondern wusste im Plan von Neo-Teamchef Ralf Rangnick auch im Spielaufbau zu gefallen. Seine Teamkollegen lobten vor allem die fußballerischen Qualitäten von Pentz - diese könnten für den 25-Jährigen zum Trumpf-Ass werden.

>> Spielbericht: Österreich gegen Frankreich

Seine für einen Tormann relativ geringe Körpergröße (1,85 m) kompensiert Pentz unter Rangnick fast schon als elfter Feldspieler. "Er ist ein Torwart, der sehr viel mitbringt - überhaupt für uns, weil wir schon gerne hinten herausspielen", erklärte ÖFB-Kapitän David Alaba. Dazu hätte Pentz gegen Frankreich "auch mit seinen Händen" einiges gezeigt. "Er macht das überragend - mit dem Ball, auch auf der Linie, alles drumherum", ergänzte Konrad Laimer. "Ich hoffe einfach, dass es so weitergeht. Mehr empfehlen als in den letzten zwei Spielen kann er sich nicht."

Pentz könnte auch in Dänemark spielen

Pentz gab sich bescheiden, weiß aber auch um seine Stärken. Fußballerisch ist er über den beim 3:0 in Kroatien aufgebotenen Heinz Lindner zu stellen. "Ich probiere einfach, wenn ich die Chance bekomme, dass ich der Mannschaft Sicherheit und Stabilität gebe", betonte der Salzburger. Im Finish gegen Frankreich, als er einen Schuss von Kylian Mbappe mit der Hüfte an die Latte lenkte, hätte er allerdings auch Glück gehabt. "Weil wenn der reingeht, schauen wir ganz deppert aus der Wäsch'."

In der ersten Hälfte sei es auch aufgrund der Rasenqualität nicht einfach gewesen. "Da waren lauter Löcher drinnen. Es ist zickzack gegangen, wenn man die Bälle nicht scharf genug gespielt hat", sagte Pentz über das im Vorfeld schon heiß diskutierte Geläuf im Happel-Stadion. Der Torhüter half nach einer Analyse in der Pause aber mit, sich aus der Umklammerung der Franzosen zu lösen. "Wir haben uns angeschaut, wie sie zustellen. Es war besser, wenn David den ersten Ball auf mich spielt, weil sie dann Probleme mit dem Anlaufen hatten."

Eine Möglichkeit, die Rangnick mit dem von ihm nicht einberufenen EM-Torhüter Daniel Bachmann offensichtlich nicht gesehen hätte. Ob Pentz auch am Montag in Kopenhagen gegen Dänemark ("Ein ganz wichtiges Spiel, wir brennen auf die Revanche") im Tor steht, ist allerdings offen. Gegen Frankreich musste er nur nach einem Strich des eingewechselten Stürmerstars Kylian Mbappe hinter sich greifen. "Den kann man mal so machen", meinte Pentz. "Ich glaube, er ist der beste Spieler auf der Welt im Moment."

Weimann mit Premierentreffer

Andreas Weimann hatte die Österreicher mit seinem ersten Team-Tor in Führung gebracht. "Ich habe lange warten müssen", sagte der 30-Jährige nach seinem 18. Länderspiel. "Für mich persönlich ist es eine super Saison gewesen, das ist jetzt die Krönung." 22-mal netzte Weimann in der abgelaufenen Spielzeit für den englischen Zweitligisten Bristol City - so oft wie noch nie in seiner Karriere. "Er ist ein Spieler, der unglaublichen Willen und taktische Disziplin hat", lobte Rangnick den Stürmer, den er vor seiner ÖFB-Zeit noch nicht so richtig gekannt hätte.

Weimann überzeugte allerdings in den Trainings. Von seiner langen ÖFB-Durststrecke ließ sich der England-Legionär nicht beirren. "Ich war immer schon ein Spieler, der der Mannschaft auch hilft, ohne Tore zu schießen." Bei Rangnicks Premiere in Kroatien hatte Weimann als linker Flügelverteidiger ausgeholfen. Seine "beste Position" sei aber die als zweiter Stürmer in der Mitte, meinte der Wiener. Als solcher hätte er nach Vorarbeit von Laimer und Sturmpartner Marko Arnautovic gegen Frankreich nur noch "Danke" sagen müssen.

"Mit den drei Leistungen können wir zufrieden sein", sagte Weimann über den Start unter Rangnick. In Dänemark gelte es noch einmal alles herauszuholen. "Dann ist eh Urlaub, da ist sicher noch ein bisschen was im Tank." Die Heimniederlage gegen die Dänen, bei der er selbst nicht zum Zug gekommen war, sei unnötig gewesen. Weimann: "Wir haben auf jeden Fall noch eine Rechnung offen."

apa

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