06.11.2023 18:24 Uhr

ÖFB-Premiere für Entrup und Lawal

Arnautovic-Comeback im Nationalteam
Arnautovic-Comeback im Nationalteam

Marko Arnautovic steht im 24-Mann-Kader der österreichischen Nationalmannschaft für das letzte EM-Qualifikationsspiel am 16. November in Tallinn gegen Estland und das Testspiel am 21. November im ausverkauften Happel-Stadion gegen Deutschland. Der Inter-Mailand-Legionär fehlte zuletzt wochenlang wegen einer Muskelverletzung, dürfte aber am Mittwoch in der Champions League bei Red Bull Salzburg sein Comeback geben.

Auch Phillipp Mwene wurde nominiert, obwohl der Außenverteidiger verletzungsbedingt seit 16. September kein Match absolviert hat. Zudem kehren David Alaba, Michael Gregoritsch, Kevin Danso und Stefan Posch zurück, die allesamt für die Oktober-Partien hatten absagen müssen. Erstmals im Aufgebot scheinen LASK-Goalie Tobias Lawal und Hartberg-Stürmer Maximilian Entrup auf.

Dafür setzte Teamchef Ralf Rangnick einige Akteure auf die Abrufliste, die im 28-köpfigen Oktober-Kader noch dabei waren, und zwar Niklas Hedl, Marco Grüll, Junior Adamu, Muhammed Cham, Flavius Daniliuc, Alexander Prass, Dejan Ljubicic und der gegen Estland gesperrte Guido Burgstaller. Patrick Wimmer fällt wegen Sprunggelenksproblemen aus, Karim Onisiwo gab am Freitag seinen ÖFB-Rücktritt bekannt.

Generell hat sich die Personalsituation im Vergleich zu den vergangenen beiden Länderspielen entspannt - sehr zur Freude von Rangnick. "Das im Oktober war ein unnatürlicher Ausnahmezustand. Ich halte das, was jetzt gerade passiert, eher für normal." Mit Arnautovic führte der Deutsche am Sonntagabend ein längeres Telefonat. "Er hat schon auf einen Einsatz am Wochenende gehofft, aber dann ist ein bisschen ein Magen-Darm-Virus dazugekommen. Der ist ausgestanden und jetzt hofft er auf Einsatzzeit gegen Salzburg und am Wochenende gegen Frosinone", berichtete Rangnick. Arnautovic habe keine Probleme mehr. "Er ist voll ins Training integriert."

Grillitsch und Mwene fit

Florian Grillitsch hat seine Blessur laut Rangnick ebenfalls überwunden. "Er selbst geht davon aus, dass er diese Woche voll einsteigt und am Wochenende zum Einsatz kommen kann." Das gilt auch für Mwene. "Er ist wieder voll ins Training eingestiegen und hofft, dass er am Wochenende zum Einsatz kommt. Wenn er schmerzfrei ist, ist er für uns ein wichtiger Faktor", meinte Rangnick.

Ihr Standing noch erarbeiten müssen sich Lawal und Entrup. Mit dem 23-jährigen Goalie machte Rangnick bereits beim Perspektivlehrgang vor einem Jahr in Pula Bekanntschaft. "Wir haben damals schon gesehen, dass er ein Tormann mit guter Perspektive ist." Dafür war für Rapid-Schlussmann Hedl diesmal kein Platz. "Ich habe mit ihm gesprochen und ihm klar gesagt, dass es keine Entscheidung gegen ihn ist, sondern dass wir uns Tobias anschauen wollen, um eine gute Entscheidungsgrundlage zu haben, wer mit zur EM fährt", sagte Rangnick.

Auch der 27-jährige Hartberg-Profi Entrup kann sich ab kommender Woche empfehlen. "Er hat zuletzt richtig aufgezeigt und ist ein Stürmer-Typ, wie wir ihn sonst nicht im Kader haben. Er kommt viel über Sprints in die Tiefe, gerade bei unserer Spielweise kann uns das richtig zugute kommen", sagte Rangnick über den Führenden der Bundesliga-Torschützenliste. Der 65-Jährige informierte Entrup persönlich in einem 15-minütigem Telefonat über die Einberufung. "Er ist ein richtig guter Typ. Ich freue mich, ihn kennenzulernen."

Im Gegensatz zu Entrup wurde Burgstaller diesmal nicht berücksichtigt. "Dadurch, dass er gegen Estland gesperrt ist, hat es für mich keinen Sinn gemacht, ihn mitreisen zu lassen", erklärte Rangnick, betonte aber, dass der Rapid-Goalgetter nach wie vor ein Thema sei. "Sein Tor in Lustenau hat Potenzial für das Tor des Jahres. Klar ist er ein Spieler, den wir uns weiter anschauen werden." Deshalb wird Rangnick auch am Samstag bei Hartberg gegen Rapid im Stadion sitzen, ebenso wie tags darauf bei Austria gegen Salzburg.

In der Generali Arena der "Veilchen" wird die ÖFB-Auswahl am kommenden Montag und Dienstag trainieren, weil sich die Trainingsplätze beim Happel-Stadion offenbar noch immer nicht in gutem Zustand befinden. Nach der Rückkehr aus Estland werde man zumeist im Happel-Stadion üben und wohl nur für eine Einheit auf einen Trainingsplatz ausweichen, kündigte Rangnick an.

Abschließendes Länderspiel gegen Deutschland

Der Teamchef erachtet die Partie in Tallinn als ebenso wichtig wie das anschließende Kräftemessen mit Deutschland. "Wir nehmen beide Spiele sehr ernst, wollen in Estland unbedingt gewinnen, um noch die kleine Chance auf den Gruppensieg zu haben, und wir freuen uns sehr auf das Deutschland-Spiel vor ausverkauftem Haus. Wir werden in beiden Spielen versuchen, mit der bestmöglichen Startelf ins Match zu gehen."

Gegen die DFB-Auswahl kommt es zum Trainerduell mit Julian Nagelsmann, den Rangnick einst zu Leipzig lotste und nach eigenen Angaben schon 2006 im Zuge eines Nachwuchsmatches kennenlernte. Damals spielte das Team seines Sohnes gegen die von Nagelsmann betreute U16 von Hoffenheim. "Seither sind wir immer in Kontakt geblieben. Die gegenseitige Wertschätzung ist gut bis sehr gut", erzählte Rangnick.

Das DFB-Team habe unter Nagelsmann Fortschritte gemacht. "Zuletzt hat man gesehen, wie viel Potenzial in der Mannschaft steckt. Für uns ist das ein extrem wichtiger Test. Die Tatsache, dass es auch ein Prestige-Test ist, macht die Sache zusätzlich interessant", erklärte Rangnick.

apa

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