13.11.2023 16:08 Uhr

Entrup hat Einberufung noch nicht realisiert

Entrup freut sich auf Zeit im ÖFB-Team
Entrup freut sich auf Zeit im ÖFB-Team

Maximilian Entrup erlebt gerade eine surreale Phase. Der Hartberg-Profi kickte noch vor wenigen Monaten bei Marchfeld Donauauen in der Regionalliga Ost, seit Montag befindet sich der Stürmer im Kreis der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft. "Ich habe das bis dato noch gar nicht richtig realisiert", gestand Entrup im ÖFB-Quartier in einem Wiener Innenstadt-Hotel.

Der 26-Jährige freut sich auf die kommenden Tage. "Ich versuche, viel mitzunehmen und zu lernen. Das ist eine einmalige Chance. Ich muss das genießen und am Boden bleiben, aber ich bin nicht hergekommen, um der 24. Kaderspieler zu sein."

Sogar EM-Kaderplatz nicht ausgeschlossen

Sollte sich Entrup rund um die Spiele in Tallinn gegen Estland am Donnerstag und in Wien gegen Deutschland am darauffolgenden Dienstag gut präsentieren, ist sogar ein Platz im EURO-2024-Kader nicht ausgeschlossen. "Doch daran denke ich überhaupt nicht. Die Spieler, die in der Quali gespielt haben, haben es sich verdient, bei der EM dabei zu sein", betonte Entrup, ergänzte jedoch auch: "Wenn ich weiterhin Tore mache, wird das vielleicht was."

Vor nicht allzu langer Zeit war Entrup noch meilenweit von einer Einberufung in die ÖFB-Auswahl entfernt. Ab 2017 hießen die Stationen SKN St. Pölten, Lafnitz, Traiskirchen und schließlich Marchfeld, wo er sich mit 31 Toren in 37 Partien für Hartberg empfahl. In dieser Zeit hatte der Führende der Bundesliga-Torschützenliste insgesamt zwei Jahre lang mit einem Knochenmarksödem im Sprunggelenk zu kämpfen, erst eine Operation brachte Abhilfe. "Aber ich habe gewusst, dass ich mehr kann, als in der Regionalliga zu spielen. Ich habe nie aufgehört, an mich zu glauben, weiß was ich kann und wo das Tor steht", meinte Entrup.

Regionalliga wichtig für die Entwicklung

Die Einsätze in der dritthöchsten Liga erachtet Entrup als wichtig für seine Entwicklung. "Der Schritt in die Regionalliga hat gutgetan, ich konnte befreit aufspielen. Alles hat einen Sinn im Leben." Dies trifft laut Entrup auch auf sein Engagement bei Rapid zu. Die Hütteldorfer holten ihn 2016, bald darauf begannen Anfeindungen wegen seiner Vergangenheit bei einem Austria-Fanclub, weshalb er sich deftige Transparente und sogar einen Böllerwurf gefallen lassen musste. "Doch das ist abgehakt, ich konzentriere mich auf die Gegenwart und die Zukunft. Ich habe bei Rapid viel gelernt, auch menschlich."

Die Gegenwart heißt Hartberg, was für den Wiener regelmäßiges Pendeln von der Bundeshauptstadt in die Oststeiermark bedeutet. "Mittlerweile kenne ich jede Radarbox", erzählte Entrup. Sein Kontrakt beim TSV läuft noch bis Saisonende, wobei der Club eine Option für ein weiteres Jahr besitzt. Ob Entrup 2024/25 noch bei den Hartbergern zu sehen sein wird, ist offen. Ein Engagement im Ausland sei immer ein Thema, gab der achtfache Liga-Saisontorschütze zu Protokoll.

apa

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