05.11.2015 20:50 Uhr

Selbstfaller bringt Rapid den Aufstieg

An dieses Tor wird sich Philipp Schobesberger sein Leben lang erinnern
An dieses Tor wird sich Philipp Schobesberger sein Leben lang erinnern

Der SK Rapid steht erstmals in der K.o.-Phase der Europa League. Österreichs Rekordmeister machte am Donnerstag mit einem 2:1-Sieg bei Viktoria Plzeň den vorzeitigen Einzug ins Sechzehntelfinale perfekt. Matchwinner war Philipp Schobesberger mit einem Doppelpack (13., 77.). Bei seinem kuriosen Siegestreffer stolperte der 21-Jährige den Ball ins Tor.

In einer Partie, die über weite Strecken von der Heimmannschaft bestimmt wurde, legte Rapid wie heuer schon öfters in einem europäischen Bewerbsspiel eine brutale Effizienz an den Tag. Schobesberger verwandelte die erste Chance zur Führung, danach waren die Hütteldorfer die meiste Zeit über offensiv abgemeldet. Der Ausgleich in der 71. Minute durch den eingewechselten Jan Holenda hatte sich schon lange vorher abgezeichnet. Doch aus dem Nichts erzielte Schobesberger in der Rapid-Viertelstunde im Fallen den Siegestreffer.

Rapid begann ohne Überraschungen in der Startelf. Schobesberger bekam im offensiven Mittelfeld wieder den Vorzug gegenüber dem zuletzt angeschlagenen Louis Schaub, der auf der Bank Platz nahm. Die linke Abwehrseite war das Revier von Stefan Stangl. Ansonsten schickte Rapid-Trainer Zoran Barisisc die gleichen Spieler auf den Rasen wie beim 2:1-Erfolg in der Meisterschaft gegen Sturm Graz.

Viktoria Plzeň brauchte mit Blick auf die Tabellensituation einen Sieg und hatte schon in den ersten zehn Minuten mehr vom Spiel. Zum Glück von Rapid kam der berühmte letzte Pass jedoch nicht, der tschechische Meister agierte aber auch etwas zu umständlich. Die Wiener erwischten offensiv hingegen einen Traumstart: Nach zwölf Minuten bediente der in der Mitte vollkommen unbedrängte Florian Kainz mit einem tiefen Pass Schobesberger ideal und der Oberösterreicher ließ Viktoria-Goalie Matúš Kozáčik keine Chance.

In der 23. Minute hätte Schobesberger bei einer Fast-Kopie dieser Szene eigentlich das 2:0 machen müssen, verfehlte das Tor jedoch hauchdünn. Passgeber war diesmal Stefan Schwab. In der Defensive lieferte Rapid aber weiterhin keine souveräne Vorstellung ab. Gegen einen Volleyschuss von Tomáš Hořava in der 32. Minute wäre Ján Novota im Rapid-Tor chancenlos gewesen und in der 38. Minute verfehlte auch Jan Kovařík das Ziel.

Tor zum richtigen Zeitpunkt

Die zweite Hälfte begann quasi mit einem Schock für Grün-Weiß, musste doch Steffen Hofmann nach fünf Minuten vom Platz. Für den Kapitän, der sich ohne Fremdeinwirkung verletzte, kam Srđan Grahovac. Die Tschechen übernahmen nun immer mehr das Kommando und schnürten Rapid in der eigenen Hälfte regelrecht ein.

"Joker" Holenda deutete seine Gefährlichkeit in der 71. Minute zunächst mit einem Kopfball an die Stange an. Sekunden später stand er am Fünfer goldrichtig und brauchte nur noch einzuschieben. Nach einem perfekten Lochpass von Schwab sprintete Schobesberger kurz darauf wie in der ersten Hälfte alleine aufs Tor zu. Bevor er einen regulären Schuss zustande brachte, rutschte der 21-Jährige allerdings aus und fiel mit dem linken Fuß auf den Ball. Der kullerte daraufhin am verdutzten Kozáčik vorbei ins Tor.

In der Schlussphase warf Viktoria noch einmal alles nach vorne. Die Grün-Weißen brachten den Vorsprung über die Zeit, wobei Schobesberger sogar dem 3:1 zwei Mal noch recht nahe war. Bei seinen zwei Chancen in der Nachspielzeit (92./Stange, 94.) hatte der Blondschopf diesmal allerdings Pech. Rapid ist damit auch nach vier Spielen in der Europa League noch ohne Punktverlust.

Mehr dazu:
>> Ergebnisse und Tabelle Gruppe E

apa

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