03.08.2016 15:55 Uhr

Rapids zweiter Ansturm auf Zhodino-Abwehr

Um aufzusteigen muss Rapid gegen Zhodino diesmal treffen
Um aufzusteigen muss Rapid gegen Zhodino diesmal treffen

Rapid hat mit der Gruppenphase der Europa League ein klares Ziel vor Augen. Mit Torpedo-BalAZ Zhodino hat sich aber schon die erste von zwei Hürden auf dem Weg dorthin als schwierig herausgestellt. In Weißrussland gab es ein mageres 0:0, die Wiener dürfen daher die Europacup-Premiere im Allianz Stadion am Donnerstag (ab 21:05 Uhr im weltfussball-Liveticker) keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen.

"Dass es gegen einen unangenehmen Gegner geht und nicht einfach wird, haben wir im Hinspiel gesehen", sagte Rapid-Sportchef Andreas Müller. Beim Deutschen ist ein "Prickeln" vorhanden, allerdings ein positives vor dem Premieren-Europacupauftritt in der neuen Heimstätte.

"Wir kennen das Ergebnis vom Hinspiel. Wir müssen gewinnen, dann sind wir durch", weiß Müller. Ein Sieg wäre der erste in einem Heimspiel der Europacup-Qualifikation seit 22. August 2013 (1:0 gegen Dila Gori). Es folgten jeweils ein Remis gegen HJK Helsinki (2014/3:3) und Ajax (2015/2:2) sowie eine Niederlage gegen Shakhtar Donetsk (2015/0:1).

Zhodino wird genauso wie vor eigenem Publikum einen Abwehrriegel aufziehen. Im Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde hatten die Grün-Weißen keine Mittel gefunden, um diesen zu knacken. Topchancen suchte man auf beiden Seiten vergebens.

Die Generalprobe in Altach konnte nicht dafür genützt werden, um Selbstvertrauen zu tanken. Die 0:1-Pleite beim "Angstgegner" war das zweite Pflichtspiel ohne Torerfolg hintereinander. Diese Serie muss am Donnerstag ein Ende finden, um ein Elfmeterschießen sowie eine mögliche Blamage unmittelbar vor dem prestigeträchtigen Wiener Derby am Sonntag zu verhindern.

"Wir treffen auf einen Gegner, der sehr tief und sehr breit verteidigt, natürlich muss man da geduldig sein. Und man darf wenig einfache Fehler machen, wie wir es in Altach teilweise getan haben", ortete Rapid-Coach Mike Büskens Steigerungspotenzial. Vom Auftritt seiner Mannschaft hat er eine genaue Vorstellung. "Wir brauchen eine gute Organisation, Balance, Aggressivität, Überzeugung und die Gier, dem Gegner im letzten Drittel richtig Probleme zu bereiten."

Kein Harakiri

Volles Risiko werden die Hütteldorfer aber nicht von Beginn an gehen. "Wenn Torpedo ein Tor schießt, müssen wir zwei machen. Wir müssen also aufpassen. Wir können nicht Harakiri spielen, mit offener Scheune versuchen, ein Tor zu erzielen, sondern brauchen Ausgewogenheit", sprach Büskens Klartext. Dadurch sollen Konter der Gäste vermieden werden. "Das ist uns in Weißrussland bis auf ein, zwei Ausnahmen gelungen", bilanzierte der Rapid-Trainer.

Seine Aufstellung hat Büskens noch nicht ganz im Kopf, obwohl ihm dasselbe Personal wie am Sonntag zur Verfügung steht. Der zuletzt leicht angeschlagene Thomas Murg konnte normal trainieren, sein Einsatz von Beginn an ist aber noch fraglich. Das gilt auch für Ivan Močinić, der zuletzt einige Tage kürzertreten musste, nun aber wieder im Mannschaftstraining steht. "Wir haben Optionen, von daher bin ich zufrieden und sehr optimistisch, was das Spiel betrifft", sagte Büskens.

Gelassen können seine Spieler aber nicht ins Spiel gehen. Der Druck ist durch die jüngsten Ergebnisse gestiegen. "Wir wissen, dass es um einiges geht. Wir werden diesmal aber Lösungen haben, um die Abwehr zu knacken", versicherte Rapid-Kapitän Stefan Schwab. Mittel zum Erfolg könnten auch Fernschüsse oder Standards sein. "Die gilt es als Waffen einzusetzen", so Schwab.

Heimvorteil lässt Grün-Weiß hoffen

Ein Trumpf ist sicher die Fan-Unterstützung. Bis am Mittwoch waren fast 16.000 Karten verkauft. International sind 24.000 Zuschauer zugelassen, im Block West wurden bis Mittwoch wie von der UEFA gefordert Klappsitze montiert. "Zu Hause haben wir eine größere Brust", sagte Schwab. Auch Büskens setzt auf die Unterstützung von den Rängen. "Der Support wird immens wichtig sein, gegen einen Gegner, der den Fußball revolutioniert hat und zu einer Fünferkette noch etwas hinzugefügt hat."

In Hütteldorf sind die Grün-Weißen noch makellos. Chelsea wurde bei der Stadioneröffnung mit 2:0 bezwungen und Ried beim Ligastart mit 5:0 abgefertigt. Das soll sich am Donnerstag nicht ändern. Dass Zhodino am Wochenende pausieren konnte und daher ausgeruht ins Spiel gehen kann, soll keine Rolle spielen. "Das ist mir egal, tangiert mich nicht", sagte Büskens.

Mehr dazu:
>> Europa League Qualifikation 3. Runde 

apa/red

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