01.05.2019 14:13 Uhr

Eintracht plant erneute Euro-Party

Eintracht-Coach Adi Hütter glaubt an eine Chance der SGE
Eintracht-Coach Adi Hütter glaubt an eine Chance der SGE

Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt geht als Außenseiter in das Halbfinal-Duell mit dem FC Chelsea. Doch diese Rolle kennt der Pokalsieger nur zu gut.

Das Hemd perfekt gebügelt und blütend weiß, der Drei-Tage-Bart gut gepflegt, die funkelnden Augen hellwach. Adi Hütter war schon am Tag vor dem Kracher gegen den FC Chelsea bereit für einen weiteren Europacup-Festtag. "Wir treffen auf einen Über-Gegner. Aber wir müssen das auch genießen", sagte der Trainer von Eintracht Frankfurt vor dem Halbfinal-Hinspiel der Europa League am Donnerstag (21:00 Uhr/RTL und im sport.de-Live-Ticker): "Wir fühlen uns in der Underdog-Rolle sehr wohl."

Hütter ist sich zwar sicher, dass "wir leiden müssen" - dennoch glaubt der Österreicher fest an die Chance des Pokalsiegers. "Wir brauchen ein super Spiel und wir müssen fast alles richtig machen", betonte der 49-Jährige: "Aber ich bin überzeugt, dass wir uns eine gute Ausgangspostion für das Rückspiel schaffen können."

Auch die Chefetage der Deutschen Fußball Liga (DFL) fiebert mit ihrem letzten internationalen Vertreter. "Eintracht Frankfurt hat die Europa League ernst genommen und spektakuläre Spiele gezeigt", sagte DFL-Boss Christian Seifert dem "SID": "Jetzt gilt es, die Daumen für die letzte deutsche Mannschaft auf europäischer Ebene zu drücken."

Das haben die Hessen auch nötig. Schließlich gehen sie als Außenseiter in das Duell mit dem sechsmaligen englischen Meister, der 2012 die Champions League und ein Jahr später die Europa League gewonnen hat. Beim Blick auf die Finanzen kann es eigentlich nur einen Sieger geben: Die Eintracht hat in der zurückliegenden Saison 128 Millionen Euro umgesetzt. Bei den Londonern, die ohne den deutschen Nationalspieler Antonio Rüdiger (Meniskus-Operation) auskommen müssen, waren es 505,7 Millionen.

Eintracht Frankfurt ohne Haller und Rebic

Doch nicht nur wegen der vollen Vitrinen und des Geldes gilt der Tabellenvierte der Premiere League, der seit der Übernahme durch Roman Abramowitsch vor 16 Jahren zwei Milliarden Euro in neue Spieler investiert hat, als Favorit. Es ist die Form des Tabellenvierten der Bundesliga, die Grund zur Sorge bereitet.

Die Mannschaft Hütters, der auf den verletzten Sebastien Haller und den gesperrten Ante Rebic verzichten muss, hat in den zurückliegenden drei Ligapartien nur zwei Punkte geholt. Nach 45 Pflichtspielen sieht es schwer danach aus, dass den Profis auf der Zielgeraden der Saison die Luft ausgeht.

Hütter, dessen Team sich mit einem Triumph in der Europa League den Startplatz für die kommende Gruppenphase der Champions League sichern würde, macht dennoch in Optimismus: "In der Europa League haben wir noch nie enttäuscht." Tatsächlich sprechen sechs Siege in den sechs Gruppenspielen und Erfolge in den K.o.-Runden gegen Shaktar Donezk, Inter Mailand und Benfica Lissabon für die Eintracht, die 1980 den UEFA-Cup gewonnen hat.

Mit dem Geleisteten machen sich auch die Profis Mut. "Chelsea ist ein riesengroßer Gegner", äußerte Martin Hinteregger: "Aber wir haben bewiesen, dass wir mit Champions-League-Teams mithalten können." Ähnlich sieht es Kevin Trapp, der von der Mannschaft einen kollektiven Kraftakt erwartet. "Wir müssen über diesen Punkt, wenn es weh tut und schwer wird, hinweggehen", sagte der Torhüter: "Gegen eine Mannschaft wie Chelsea spielen wir ja nicht so oft, da müssen wir voll da sein und alles ausblenden."


Eintracht Frankfurt vs. FC Chelsea: Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Frankfurt: Trapp - Abraham, Hasebe, Hinteregger - Da Costa, Fernandes, Rode, Kostic - Gacinovic - Jovic, Pacienca. - Trainer: Hütter

Chelsea: Kepa - Azpilicueta, Christensen, David Luiz, Alonso - Kante, Jorginho, Kovacic - Willian, Higuain, Hazard. - Trainer: Sarri

Schiedsrichter: Carlos del Cerro Grande (Spanien)

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