05.11.2019 17:26 Uhr

"Hochgradig fragwürdig": Lüttich sperrt SGE-Fans aus

Die Fans von Eintracht Frankfurt sind in Lüttich nicht erwünscht
Die Fans von Eintracht Frankfurt sind in Lüttich nicht erwünscht

Nachdem die Anhänger von Eintracht Frankfurt in der Europa League wiederholt für Negativ-Schlagzeilen sorgten, bestrafte die UEFA die SGE mit Zuschauer-Ausschlüssen für die Gastspiele bei Standard Lüttich (7. November) und dem FC Arsenal (28. November), die Belgier gehen allerdings noch weiter.

Fans der Eintracht ist bis zum 8. November um 12 Uhr gänzlich untersagt, sich im Statdgebiet Lüttich aufzuhalten. Diesen Beschluss ließ die Stadt Lüttich der Eintracht über das Polizeipräsidium Frankfurt zukommen. Die Frankfurter verkündeten den Entschluss am Dienstagnachmittag.

Demnach wurde der Erlass bereits am 18. Oktober ausgestellt, dem Verein allerdings erst am Montag (4. November) zugestellt. Kurios: Am 18. Oktober hatte die UEFA ihre Sanktionen noch gar nicht erteilt.

"Den Fans von Eintracht Frankfurt ist es demnach ab sofort und bis Freitag, den 8. November, 12 Uhr, untersagt, sich im Stadtgebiet Lüttich aufzuhalten. Zudem verbietet der Erlass den Zugang für Gästefans zum Lütticher Stadion, die nicht im Besitz einer gültigen Karte für den Gastbereich sind. Da nach dem Urteil der UEFA keine Karten für den Gastbereich ausgegeben werden durften, betrifft dieses Verbot im Umkehrschluss all diejenigen Eintracht-Anhänger, die im Besitz einer gültigen Eintrittskarte für einen anderen Bereich des Stadions sind", heißt es in einer Mitteilung auf der SGE-Homepage.

Auch Frankfurts Präsident Axel Hellmann meldet sich zu Wort: "Die Verfügung ist in Form, Inhalt und Veröffentlichung unklar und zum Teil widersprüchlich. Nicht erst seit Marseille ist uns diese zweifelhafte Verfügungspraxis aus vereinzelten Rechtsräumen bekannt. Pauschale und unbestimmte Aufenthaltsverbote für ganze Städte aus dem bloßen Anlass eines Fußballspiels ohne konkrete Gefährdungslage zu verhängen, ist rechtlich hochgradig fragwürdig und mit unserer Auffassung von einem gemeinsamen Europäischen Rechtsverständnis völlig unvereinbar", so der Eintracht-Boss.

Und weiter: "Es besteht in der Kürze der Zeit nur keine juristische Handhabe gegen diese Maßnahme, so dass uns in Rücksprache mit unseren belgischen Rechtsexperten nur bleibt, allen Anhängern zu raten, der Verfügung zu entsprechen. Wer das Spiel oder die Stadt dennoch besucht, läuft Gefahr, abgewiesen zu werden und den Heimweg antreten zu müssen."

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