Beim 1:0-Sieg seiner Franzosen gegen die deutsche Auswahl verlor Benjamin Pavard nach einem heftigen Zusammenstoß das Bewusstsein. Der Verteidiger des FC Bayern spielte trotzdem weiter, was auf heftige Kritik stößt.

Rund eine Stunde war im EM-Spiel zwischen Frankreich und Deutschland (hier gibt‘s die sport.de-Noten) gespielt, als eine Schockwelle durch die Münchner Arena ging. Robin Gosens rauschte bei einer Offensivaktion mit voller Wucht seitlich an den Kopf von Benjamin Pavard.

"Ich habe einen höllischen Schock erlitten", berichtete der Abwehrspieler des FC Bayern nach Spielschluss bei "beIN Sports" und fügte die schockierende Aussage an, für "zehn bis 15 Sekunden" bewusstlos gewesen zu sein. Pavard ging nach Gosens' Check sofort heftig zu Boden und blieb regungslos liegen.

Das französische Ärzteteam eilte herbei und kam zu dem Schluss, Pavard könne weiterspielen. Als der 25-Jährige wenig später tatsächlich wieder auf dem Grün vorzufinden war, trauten viele Zuseher ihren Augen nicht – in den sozialen Netzwerken tat sich sofort eine Welle der Entrüstung auf.

EM-Teams unterzeichneten Charta

In Sachen Gehirnerschütterung hinkt der Fußball noch immer weit hinterher, obwohl alle 24 an der EM teilnehmenden Mannschaften vor Turnierbeginn eine "Charta für Gehirnerschütterungen" unterzeichnet hatten, die dazu verpflichtet, eine Reihe von Maßnahmen zu ergreifen, um die Versorgung der Spieler zu verbessern. Bei Pavard tat es offenbar ein bisschen Wasser auf den Kopf.

Und Pavard? Der ging nach dem Spiel ebenso schnell wieder zur Tagesordnung über. "Wir haben kollektiv gut verteidigt", analysierte er. "Es ist ein mehr als positives Spiel. Ja, es ist sicher etwas Besonderes, gegen die Deutschen zu gewinnen. Wir wussten, dass dieses erste Spiel wichtig ist. Jetzt werden wir uns schnell erholen, denn das zweite Spiel in Ungarn wird schnell kommen."