11.06.2022 16:39 Uhr

Trauner mit "gemischten Gefühlen" nach 1:1

Gernot Trauner kann sich mit dem Remis gegen Frankreich auch nicht so gut anfreunden
Gernot Trauner kann sich mit dem Remis gegen Frankreich auch nicht so gut anfreunden

Am Tag nach dem 1:1 der österreichischen Nationalmannschaft in der Nations League in Wien gegen Frankreich hat Gernot Trauner nicht so recht gewusst, wie er das Unentschieden in der Nations League gegen den Weltmeister einordnen soll. Bei ihm und beim gesamten Team gebe es "gemischte Gefühle", berichtete der Feyenoord-Innenverteidiger am Samstag. Ein Punkt gegen die "Bleus" sei zwar ein Achtungserfolg, allerdings wäre mehr möglich gewesen, betonte Trauner.

>> Spielbericht: Österreich gegen Frankreich 

"Über weite Teile können wir mit unserem Auftritt sehr zufrieden sein. Vor allem in der ersten Hälfte haben wir den Gegner von unserem Tor weggehalten", sagte der 30-Jährige. Nach dem Seitenwechsel wurde der Druck der Gäste größer. "In der zweiten Hälfte haben wir ein bisschen defensiver agiert - gezwungenermaßen, weil die Franzosen alles auf den Platz gebracht haben, was sie zu bieten hatten", meinte Trauner in Anspielung auf die Einwechslung von Kylian Mbappe oder Christopher Nkunku. "Trotzdem haben wir gut verteidigt, leider konnten wir den Vorsprung nicht über die Zeit bringen."

Trauner versteht Rangnick

Den Unmut von Teamchef Ralf Rangnick über die Entstehung des 1:1 konnte Trauner nachvollziehen. "Er ist sehr ehrgeizig und akribisch, in vielen Dingen ein Perfektionist. Da versteht man den Ärger, weil das Tor leicht zu verhindern gewesen wäre. Solche Fehler gilt es abzustellen. Wir sind in Liga A, da geht es um Kleinigkeiten, die ein Spiel entscheiden."

Die Situation vor dem Mbappe-Treffer in der 83. Minute hätte man anders lösen müssen. "Wir haben einen Freistoß auf der Mittelauflage, und in einer Phase, in der wir Luft gebraucht hätten, haben wir zu schnell nach vorne gespielt." Dies sei "einer der wenigen Momente gewesen, wo wir in der zweiten Hälfte hoch gestanden sind", erklärte Trauner.

Der Oberösterreicher, der davor über ein Jahr nicht für die ÖFB-Auswahl berücksichtigt worden war, absolvierte zwei von drei Matches unter Rangnick. Beim 3:0 in Kroatien begann er im Zentrum einer Dreierkette, gegen die Franzosen verteidigte er halbrechts in einer Viererkette. "Es ist ein Pluspunkt, wenn man nicht an einem System festhält, aber in den letzten Partien hat sich das 4-2-2-2 als effektiv herausgestellt", sagte Trauner.

Erstmals mit Alaba gemeinsam in Innenverteidigung

In Kroatien wurde bereits nach einer halben Stunde auf eine Viererabwehr umgestellt, die man beim 1:2 gegen Dänemark beibehielt. Gegen Frankreich switchte Rangnick im Finish nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Alaba auf drei Innenverteidiger. "Man muss sich auch ein bisschen dem Spielverlauf anpassen", meinte Trauner mit Hinweis auf die Druckphase der Franzosen.

Der Ex-LASK-Profi hatte in seinem siebenten Ländermatch erstmals mit Alaba die Innenverteidigung gebildet. "Es ist überragend, wenn man einen Champions-League-Sieger neben sich hat. Es hat gleich sehr gut funktioniert, wir haben uns gut koordiniert. David ist einer der wichtigsten Spieler in der Mannschaft und sorgt für viel Stabilität."

Trauner zählt zu den ÖFB-Internationalen mit den meisten Pflichtspiel-Einsätzen in dieser Saison - 49 waren es bisher, darunter auch am 25. Mai das mit Feyenoord gegen AS Roma verlorene Conference-League-Finale. "Danach hatte ich ein paar Tage frei und habe dann schnell wieder den Fokus gefunden", erzählte der Abwehrspieler, der sich für ein 50. Saisonspiel am Montag in Kopenhagen gegen Dänemark gerüstet sieht. "Ich fühle mich gut. Wenn ich gebraucht werde, werde ich in der Lage sein, mein Potenzial abzurufen", versprach Trauner.

apa

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