04.07.2014 10:52 Uhr

Ein Star am Weg nach St. Pölten: Lubo Penev

Luboslav Penev betreut nicht nur das bulgarische Team, sondern auch Botev Plovdiv
Luboslav Penev betreut nicht nur das bulgarische Team, sondern auch Botev Plovdiv

Der SKN St. Pölten und SV Grödig dürfen sich mit Botev Plovdiv und FK Čukarički als Europacupgegner anfreunden. Beide stehen mit einem Bein in der 2. Runde der EL-Qualifikation. Prominente Spieler sind weder bei den Bulgaren noch den Serben zu finden. Bei Plovdiv ist der Trainer der Star: Luboslav Penev, der Bulgarien per Doppelpack gegen Österreich zur WM in die USA geschossen hat und den Krebs besiegt hat. "Ein schwächerer hätte aufgegeben", weiß Superstar Hristo Stoichkov.

Cupfinalist SKN St. Pölten kann schon eine Reise nach Bulgarien planen. Botev Plovdiv hat das Hinspiel in der 1. Runde der Europa-League-Qualifikation gegen AC Libertas (SMR) mit 4:0 gewonnen und wird sich diesen Vorsprung im Rückspiel nächsten Donnerstag wohl kaum mehr nehmen lassen.

Marian Ognyanov war gleich zwei mal als Torschütze erfolgreich. Der Mittelfeldspieler zählt zu den Schlüsselspielern der Kanarienvögel und hat auch schon Erfahrungen in der Champions League (mit Levski Sofia) gesammelt. Im August 2013 durfte er unter Luboslav Penev im Nationalteam debütieren.

Bulgarien schoss er in die USA, Atlético zum Double

Eben jener Penev ist seit kurzem auch Ognyanovs Trainer bei Botev und definitiv der Star des Klubs. Penev zählt aufgrund seiner Vita zweifelsohne zu den größten Spieler der bulgarischen Geschichte. Dem legendären 94er-WM-Team rund um Hristo Stoichkov, Deutschland-Schreck Yordan Letchkov und Trifon Ivanov - der ein Jahr später Rapidler wurde - gehörte er zwar nicht an. Zu dieser Zeit gewann Penev seinen größten Kampf, nämlich jenen gegen den Hodenkrebs. Vorher schoss er seine Kumpels aber schon noch zum Turnier in die USA, und zwar per Doppelpack am drittletzten Qualispieltag beim 4:1-Sieg gegen Österreich in Sofia.

Seinen größten Erfolg auf Vereinsebene feierte der baumlange Stürmer bei Atlético Madrid, als er die Rojiblancos 1995/1996 zu deren bislang einzigen spanischen Doublegewinn schoss. Zu Beginn seiner Spielerkarriere holte er mit Traditionsklub ZSKA Sofia von 1984 bis 1989, gecoacht von seinem Onkel Dimitar Penev, gleich sechs nationale Titel. Bei ZSKA startete er auch seine Trainerkarriere, die ihn Ende 2011 wieder zum Nationalteam führte, nachdem Xerdan Shaqiri per Triplepack Lothar Matthäus am Ende der EM-Quali vom Teamchefsessel gekickt hatte.

Unter Penev haben die Bulgaren zwar die WM in Brasilien verpasst. Dennoch ist der 47-Jährige nach wie vor in Amt und Würden und Probleme mit der Doppelfunktion als Klubtrainer von Plovdiv sieht er keine: "Ich bin mir sicher, dass ich mit Botev große Erfolge feiern kann und die Nationalmannschaft davon sogar profitiert." Nach dem 4:0-Sieg über Libertas meinte er: "Mit der Leistung können wir zufrieden sein, mit dem Ergebnis aber nicht." Zu viele Chancen habe sein Team verjuxt.

Sein erstes Spiel mit den Kanarienvögeln hat Penev übrigens ausgerechnet im niederösterreichischen Lindabrunn gegen den SKN St. Pölten bestritten und den Test Mitte Juni mit 4:2 gewonnen. "Da waren wir 45 Minuten auf Augenhöhe", hält SKN-Coach Herbert Gager fest, der nach einem 1:1 zur Pause viel wechselte.

Grödig spielt gegen einen Ausbildungsklub

Grödig wird es in der 2. Runde der Europa-League-Qualifikation wohl mit FK Čukarički-Stankom (SER) zu tun bekommen, das in der 1. Runde daheim UE Sant Julià (AND) ebenfalls mit 4:0 abfertigte. Die Treffer drei und vier erzielten Slavoljub Srnić (89.) und Nikola Stojiljković (90. Elfmeter) allerdings erst in den Schlussminuten.

Für die Belgrader - die in der vergangenen Saison Ligafünter wurden - war es das Europacup-Debüt. Der bekannteste Spieler, den Čukarički in den letzten Jahren herausbrachte ist Aleksandar Kolarov, der seine Brötchen gerade bei Manchester City verdient. Sturms Abwehrriegel Milan Dudić kickte vier Saisonen für Čukarički.

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ts

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