17.02.2016 14:34 Uhr

Heldt will gegen Donezk "dreckig spielen"

Dennis Aogo (M.) wurde am Flughafen bestohlen
Dennis Aogo (M.) wurde am Flughafen bestohlen

Schon die Anreise in die West-Ukraine verlief für den FC Schalke 04 nicht ohne Pannen.

Erst stand der Mannschaftsbus im Stau, so dass der Charter-Flieger des Bundesligisten nach Lwiw erst mit halbstündiger Verspätung von Köln/Bonn abheben konnte. Zu allem Überfluss wurde Linksverteidiger Dennis Aogo am Flughafen während eines Interviews Opfer dreister Diebe, die seine Tasche inklusive Laptop entwendeten.

Auf dem Rasen soll es dann am Donnerstag besser laufen. Allerdings gilt der Champions-League-Absteiger Shakhtar Donetsk als hochklassiger Konkurrent des Bundesliga-Tabellenfünften in der Zwischenrunde der Europa League. "Das ist eine ordentliche Herausforderung. Schachtjor ist eine Champions-League-Mannschaft", sagte Eric Maxim Choupo-Moting. Zuletzt hatte der Angreifer beim 1:2 in Mainz wegen einer Fußverletzung passen müssen, gegen Donezk ist er zumindest wieder eine Option.

Horst Heldt sprach vor dem Hinspiel von einer "großen Hürde". "Wir wollen weiterkommen. Dafür braucht es zwei Spiele, in denen wir am Ende besser sind. Es ist das schwerste Los, das wir in dieser Phase bekommen konnten", betonte der Manager. Um sich eine gute Ausgangslage zum Erreichen des Achtelfinals zu erarbeiten, müsse man laut Heldt auch mal "dreckig spielen".

Kaltstart der Ukrainer

Im Gegensatz zum Team des rumänischen Trainers Mircea Lucescu sind die Schalker zumindest eingespielt; in der ukrainischen Liga ist seit Anfang Dezember Winterpause. "Das ist definitiv ein Vorteil für uns", betonte Choupo-Moting vor dem Duell mit den Ukrainern, die mit nur einer Niederlage vor dem punktgleichen Rekord-Titelträger Dynamo Kiew derzeit die Tabelle anführen.

50:11 Tore sprechen für die Offensivqualitäten des Schalke-Gegners. In der Königsklasse indes schied Donezk mit nur drei Zählern als Dritter hinter Real Madrid und Paris St. Germain aus. Für Schalkes Chefcoach André Breitenreiter ist Schachtjor "eine große Herausforderung, die wir kämpferisch annehmen".

Diese Einstellung wird extrem wichtig - weil auf Schalke eine gewisse Unruhe herrscht. Verteidiger Joel Matip wird die Königsblauen nach dieser Saison Richtung FC Liverpool verlassen. Und der bevorstehende Manager-Wechsel von Heldt zu Christian Heidel sorgt gleichfalls nicht für Ruhe und Gelassenheit.

Respekt vor Schalke

Shakhtar, 2009 mit dem Finalerfolg gegen Werder Bremen Gewinner des UEFA-Cups, hat seine Besten eingebüßt: Douglas Costa spielt längst bei den Bayern, Torjäger Alex Teixeira wechselte für 50 Millionen Euro nach China, Fred ist wegen Dopings gesperrt.

Im bislang einzigen Aufeinandertreffen zwischen Schalke und Donezk setzten sich die Ukrainer durch: In der Runde der letzten 32 des UEFA-Cups trafen die Gelsenkirchener 2004/05 auf Schachtjor, das mit 1:1 und 1:0 weiterkam. 2012/13 und 2014/15 schied Donezk, das seine Heimspiele wegen der Kriegsfolgen im rund 1000 Kilometer entfernten Lwiw absolviert, jeweils im Königsklassen-Achtelfinale gegen Borussia Dortmund und Bayern München aus.

"Im Hinspiel möchten wir uns unbedingt eine gute Ausgangslage verschaffen, um dann im zweiten Aufeinandertreffen den Einzug ins Achtelfinale perfekt zu machen. Beide Spiele werden auf jeden Fall eine heiße Kiste", erklärte Winter-Neuzugang Younes Belhanda, der am Tag des Rückspiels 26 Jahre alt wird. Auch der künftige Klopp-Schützling Joel Matip warnte vor dem Gegner: "Wir müssen von der ersten bis zur letzten Minute konzentriert spielen."

Lucescu ließ Respekt vor den Gelsenkirchenern erkennen, als er die "jungen und schnellen" Spieler wie Johannes Geis, Leroy Sané oder Max Meyer lobte: Das seien "aggressive Leute mit exzellenter Technik", ließ der 70-Jährige, der Donezk schon seit 2004 coacht, wissen.

Voraussichtliche Aufstellungen:

Shakhtar Donetsk: Pjatow - Kucher, Stepanenko, Marlos, Kowalenko - Kobin, Dentinho, Taison, Bernard - Gladkiy, Eduardo

FC Schalke 04: Fährmann - Júnior Caiçara, Matip, Neustädter, Kolasinac - Geis, Goretzka - Sané, Meyer, Choupo-Moting - Huntelaar

Schiedsrichter: Hüseyin Göçek (Türkei)

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