19.02.2020 12:06 Uhr

Atlético beschert Liverpool seltenen Frust-Abend

Im Rückspiel gegen Atlético wartet auf Liverpool einiges an Arbeit
Im Rückspiel gegen Atlético wartet auf Liverpool einiges an Arbeit

Atlético Madrid hat Liverpool im Champions-League-Achtelfinale einen im Lager der "Reds" schon lange nicht mehr verspürten Frust-Abend beschert. Beim 0:1 am Dienstagabend schlugen die Madrilenen früh zu und verbarrikadierten sich dann erfolgreich. Nicht einen Schuss aufs Tor der Hausherren schrieb der Titelverteidiger an - in 251 Spielen unter Jürgen Klopp war dies erst zum zweiten Mal der Fall.

Der Deutsche war durchaus frustriert und bekrittelte den Auftritt des Gegners. Atlético setzte nach der Führung durch Saúl Niguez (4.) wie erwartet auf alle Tricks, um Liverpool aus dem Tritt zu bringen. "Schon in den ersten 30 Minuten sind drei ihrer Spieler am Boden gelegen, wo ich nicht weiß, warum", sagte Klopp. Er tauschte seinen Star Sadio Mané bereits in der Pause aus, nachdem Atlético bei einer Aktion des bereits verwarnten Stürmers gegen Gegenspieler Šime Vrsaljko eine Gelb-Rote Karte gefordert hatte.

"Ich habe befürchtet, dass sein Gegenspieler umfällt, wenn Sadio nur tief einatmet oder was auch immer macht. Er wurde ins Visier genommen, das war klar. Das ist Teil des Fußballs, aber mir gefällt das nicht", monierte Klopp. Der Erfolgscoach gab sich betont zuversichtlich, das Resultat noch drehen zu können. "Jetzt ist Halbzeit, wir haben 0:1 verloren. Wir würden nicht aufgeben, wenn wir 15 Minuten in der Halbzeit hätten. Warum sollten wir also aufgeben, wenn wir drei Wochen Zeit haben? Umso besser, dass die zweite Halbzeit in unserem Stadion gespielt wird."

Liverpool ist es allemal zuzutrauen, am 11. März an der Anfield Road als klarer Sieger vom Feld zu gehen. Zu Hause sind die "Reds" eine Macht. "Kein Grund für Panik oder Negativismus", meinte deshalb auch Star-Verteidiger Virgil van Dijk. Die englischen Zeitungen kosteten den raren Moment indes auf ihre Art und Weise aus. "Liverpool zeigt am Ende, dass sie menschlich sind", befand "The Times". Der "Daily Mirror" schrieb: "So fühlen sich Niederlagen also an." Klopp würde wieder einmal eine "magische Nacht" im Anfield benötigen, meinte das Blatt.

Es hätte für Liverpool gar noch heftiger kommen können, hätte Alvaro Morata noch in der ersten halben Stunde bei einer Chance nachgelegt. In der spanischen Meisterschaft klar hinter Barcelona und Real liegend, boten die vom Heimpublikum frenetisch angefeuerten Hausherren eine Vorstellung ganz nach dem Geschmack von Trainer Diego Simeone. Der Argentinier agierte an der Seitenlinie im Wettkampfmodus und trieb sein Team wie auch das Publikum ohne Ende an. "Die weltweit beste Mannschaft kann hierherkommen und wir schlagen sie. Aber es ist erst ein Spiel", betonte Simeone nach Matchende.

apa

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