23.05.2020 08:59 Uhr

ÖFB-Teamchef Foda spricht über seine Zukunft

Franco Foda spricht über die aktuelle Situatiobn
Franco Foda spricht über die aktuelle Situatiobn

Durch die Verschiebung der EM 2020 aufgrund der Coronavirus-Epidemie und die Absagen von Länderspielen, erlebte ÖFB-Teamchef Franco Foda in den letzten Monaten eher eine ruhigere Zeit. Im Interview mit dem "Kurier" spricht er nun über die aktuelle Situation und seine Zukunft an der Seitenlinie.

Für Franco Foda war wegen Corona in den letzten Wochen und Monaten nicht allzu viel los. Dem aktuellen ÖFB-Teamchef waren aufgrund der Epidemie die Hände gebunden, der 54-Jährige bekommt durch den Ligastart in Deutschland und dem baldigen Wiederbeginn in Österreich nun aber wieder mehr zu tun. Im Interview mit dem "Kurier" spricht er über die momentanen Herausforderung und über seine Zukunft als Teamchef der ÖFB-Auswahl. 

Letztes Länderspiele lange her

Ein halbes Jahr ist das letzte ÖFB-Länderspiel nun schon her und allzu positive Erinnerung hat man daran auch nicht, setzte es für das Team von Franco Foda im letzten Qualifikationsspiel doch eine peinliche 0:1-Niederlage in Riga. "Es war kein schöner Abschluss, aber davor haben wir uns gegen Nordmazedonien für die EM qualifiziert", blickt Foda zurück.

Wäre Corona nicht passiert, würde sich der ehemalige Sturm-Trainer mit seiner Mannschaft aktuell in Bad Tatzmannsdorf auf die kommende EM vorbereiten, die nun auf 2021 verschoben wurde. Eine harte Tatsache, weil man sich schon sehr auf das Turnier gefreut hat, wie er im Interview sagt: "Wir alle haben uns schon gefreut. Aber es gab keine Alternative, als die EM zu verschieben. Jetzt dauert die Vorfreude eben um ein Jahr länger an. Ich hoffe nur, dass im September die Nations League beginnen kann, damit ich die Spieler alle wieder persönlich sehe."

Die Verschiebung der Europameisterschaft könnte aber auch für Spieler eine Chance haben, für die 2020 noch zu früh gekommen wäre, wie Foda anmerkt: "Das werden wir 2021 dann sehen. Klar, die Verschiebung hat für einige Spieler Vorteile. Junge Spieler werden sich entwickeln, verletzte Spieler werden zurückkehren."

"Plan war, dass mein Vertrag bis November 2021 nach der WM-Qualifikation verlängert wird"

Ein wichtiges Thema ist auch die Vertragsverlängerung mit dem ÖFB-Coach, der aktuelle Kontrakt läuft mit 31. Juli 2020 aus. Foda ist aber in dieser Hinsicht positiv gestimmt: "Wir haben uns vor der Krise intensiv unterhalten. Beide Parteien wollen miteinander in die Zukunft gehen. Die Gespräche waren gut, dann kam Corona dazwischen. Jeder weiß, was er an dem anderen hat, das Vertrauen ist vorhanden."

Wie die Situation aktuell genau aussieht? "Also der Plan war, dass mein Vertrag bis November 2021 nach der WM-Qualifikation verlängert wird. Sollten wir uns für die WM qualifizieren, sollte sich dadurch mein Vertrag um ein weiteres Jahr verlängern, dann wäre das schon sehr schön", gibt sich der 54-jährige Deutsche pragmatisch.

Jetzt freut sich der ehemalige Coach von Sturm Graz aber, dass es mit dem Fußball allgemein wieder losgeht und somit auch wieder mehr zu tun ist: "Seit letzter Woche steht die Deutsche Bundesliga wieder voll im Fokus. Wir waren zwar nicht vor Ort in den Stadien aufgrund der Geisterspiele, konnten aber im Fernsehen die Spiele verfolgen. Das war schon ein schönes Gefühl. Jeder von meinem Trainerteam hatte drei Spiele zu verfolgen. Jetzt gibt es daher wieder viel zu tun, auch weil es in Österreich bald wieder losgeht mit englischen Wochen."

"Es fehlen gewisse Emotionen"

An den Start der Ligen ohne Zuseher muss sich der ÖFB-Teamchef noch etwas gewöhnen: "Natürlich sind Geisterspiele gewöhnungsbedürftig. Es fehlen gewissen Emotionen. Dennoch ist es ein wichtiger Prozess in Richtung Normalität. Nur wenn das Projekt funktioniert, können wir bald über Spiele mit Publikum nachdenken."

Auch auf mögliche Geister-Länderspiele stellt sich Franco Foda ein: "Im Moment müssen wir uns mit allen Szenarien auseinandersetzen. Das Wichtigste ist, im September wieder Länderspiele absolvieren zu können." Er weiß aber auch, dass aktuell nichts in Stein gemeißelt werden kann: "Die Zukunft ist ungewiss, daher kann das keiner sagen. Es gibt von der UEFA und der FIFA auch noch keine klaren Ansagen."

red

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