01.10.2013 20:51 Uhr

Austria's got talent: Jungveilchen zeigen auf

Bereits das zweite Mal konnten die Jung-Veilchen in der Youth League überzeugen. Zenit wurde auswärts mit 3:0 geschlagen
Bereits das zweite Mal konnten die Jung-Veilchen in der Youth League überzeugen. Zenit wurde auswärts mit 3:0 geschlagen

Talentprobe, die zweite. Als Hors d'Oeuvre zum Champions League-Spiel gegen Zenit St. Petersburg feierte Austrias U19 in der Youth League einen 3:0-Erfolg gegen ihre Altersgenossen aus der früheren Zarenstadt. Dabei überzeugte der violette Nachwuchs nach dem Heimsieg gegen Porto erneut auf spielerischer Ebene.

Austrias Fußballnachwuchs trumpft mit dem zweiten 3:0-Sieg im zweiten Spiel in der Youth League auf. Kein Punkteverlust also und eine weiße Weste haben die "Veilchen" ebenfalls. Trainer Hebert Gager durfte erneut glücklich und stolz sein. Seine Mannschaft reüssiert in der neugeschaffenen Champions League für A-Junioren.

"Man sieht, mit welcher Motivation die Spieler ins Spiel gehen. Das Rundherum gibt ihnen den Extra-Kick", strich der Coach den Enthusiasmus seiner Spieler hervor. "Die Burschen freuen sich extrem, dass sie sich mit diesen Vereinen messen können."

Tatsächlich begannen die jungen Violetten blitzartig. "Gerade in den ersten 20 Minuten hat Zenit überhaupt keinen Plan gehabt", resümierte Akademie-Leiter Ralf Muhr. Gekrönt wurde die starke Anfangsphase bereits in der 9. Minute durch ein Weitschusstor von Nikola Zivotic.

Hartes Spiel der Russen

Eine spielerische Antwort blieben die Russen schuldig. Stattdessen suchten sie über den Kampf den Weg zurück ins Spiel. Nicht gänzlich ohne, aber ohne zählbaren Erfolg. Keeper Osman Hadzikic war ein sicherer Rückhalt. Allerdings konnte er sich auch auf eine teils eklatante Abschlussschwäche der Gastgeber verlassen.

"Was mich so beeindruckt ist die Art und Weise wie wir spielen. Weil es wirklich ein Unterschied ist, wie St. Petersburg den Fußball interpretiert und spielt. Das taugt mir einfach", strahlte Muhr.

Die Philosophie des Gegners gefiel Muhr nur was das Infrastrukturelle anbelangt. Vier Kunstrasenplätze, dazu ein Rasenplatz sowie eine Full-Size-Halle (135x60 Meter) sorgen in der bevölkerungsreichsten Stadt des Nordens für perfekte Verhältnisse in der Ausbildung.

Das kampfbetonte Spiel der auch vom Erscheinungsbild physisch präsenteren Russen bekam den Jungveilchen überhaupt nicht. "Es dauert bis du dich dann an das robuste und harte, teilweise sogar überharte, Spiel gewöhnst. Gott sei Dank hat sich die fußballerische Qualität durchgesetzt", sagte Muhr. Er hielt den 3:0-Sieg auch von der Höhe her für verdient. Dennoch gestand er: "Kurz vor der Halbzeit war ich froh, dass wir uns in die Pause geschummelt haben."

Nach der Pause sorgten schließlich der neuerlich herausragende Sascha Horvath mit einem Tor nach sehenswertem Dribbling durch die Reihen des Gegners (61.) sowie Valentin Grubeck per Abstauber (73.) für klare Verhältnisse. Zenit lebte den Frust über die zu erduldende Niederlage teils in rüden Attacken aus.

Austrias oberster Fußballlehrer Muhr hofft auf den Lerneffekt für seine Talente: "Das muss man überwinden und dagegenhalten. Vom fußballerischen Potential sind wir top. Wenn sie das auch noch mitnehmen können, wird sie niemand aufhalten können." Das übrige erledigt wohl das Älterwerden.

Nach Porto und Zenit steht nun das Doppel gegen Atlético Madrid auf dem Programm. Die Spanier haben nach dem 4:2-Auftaktsieg gegen Zenit am Mittwoch ihrerseits eine 0:3-Schlappe gegen Porto hinnehmen müssen und stehen unter Zugzwang. Die Austria könnte die Führung absichern. "Es sind noch vier Spiele, da ist wirklich noch alles drinnen", meinte Muhr.

Trainer Herbert Gager muss dabei auf fünf Spieler verzichten. Petar Gluhakovic, Michael Endlicher, Sascha Horvath, Marko Kvasina und Nikola Zivotic wurden von Teamchef Hermann Stadler in den Kader für die U17-WM in Dubai einberufen. "Auch ohne die fünf Burschen werden wir eine Mannschaft aufs Feld schicken, die sich gut präsentieren wird.", versprach Gager. "Das Resultat werden wir dann sehen"

Freude am Spiel

Für Nachwuchchef Muhr ist das metaphorische Wasserglas halbvoll: "Mich freut es für die anderen Spieler, die zeigen können wie gut sie sind. Dass wir fünf bei der WM haben ist ja auch ein Qualitätsmerkmal."

Angefeuert wurden die Jungveilchen bei widrigsten Wetterbedingungen von zahlreichen der nach St. Petersburg mitgereisten Fans. Gager hofft, dass die Unterstützung nicht abreißt: "Man kann damit rechnen, dass die Leute jetzt interessiert sind und auch wieder kommen werden. Vielleicht sogar ein bisschen mehr als letztes Mal." Gegen Porto waren 1.148 Zuschauer in der Austria Arena.

Was geboten wird, weiß Ralf Muhr: " Es macht eine Freude ihnen zuzuschauen."

>> Zweiter voller Erfolg für die Jung-Veilchen
>> Liveticker-Nachlese Zenit St. Petersburg - FK Austria Wien

Aus St. Petersburg berichtet Sebastian Kelterer

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