16.06.2021 11:26 Uhr

Spionage-Zoff im kroatischen EM-Quartier

Kroatien steht nach der Auftaktniederlage unter Druck
Kroatien steht nach der Auftaktniederlage unter Druck

Busse und Sattelschlepper vor dem Trainingsplatz, ein dünnhäutiger Trainer und Zweifel am eigenen Spiel: Bei Vizeweltmeister Kroatien herrscht nach dem verpatzten EM-Auftakt gegen England (0:1) Alarmstimmung.

Baustellen gibt es mehrere - Zeit bis zum nächsten Spiel in der Gruppe D am Freitag (18.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) gegen Tschechien dagegen kaum. Bei einer weiteren Niederlage wäre das Aus fast schon besiegelt.

Trainer Zlatko Dalic schimpfte mit der einheimischen Presse, weil die bereits vor dem England-Spiel die kroatische Aufstellung herausgefunden und auch veröffentlicht hatte. "Man muss nicht immer alles schreiben", sagte Dalic und fügte in Richtung eines fragenden Journalisten an: "Sie werden ja sicher kein größeres Gehalt bekommen, wenn Sie die richtige Aufstellung bringen."

Eigentlich wollte der Vizeweltmeister sein EM-Quartier in Schottland beziehen, um in der Nähe von London und Glasgow, den beiden Spielorten, zu sein. Doch wegen der strengen Coronaauflagen auf der Insel gab es eine Planänderung. Kroatien ist nun in der Heimat in Rovinj untergekommen - und dort ist der Trainingsplatz wunderbar einsehbar.

Damit die findigen Journalisten diesmal nichts verraten können, wurde der kroatische Verband kreativ. Am Dienstag standen plötzlich zwei Busse und ein Sattelschlepper vor dem Platz, um ihn vor neugierigen Blicken zu schützen.

Dalic sieht zahlreiche Baustellen

Fleißige Medienvertreter sind aber sicher nicht das Hauptproblem der Kroaten, die vor allem die Art und Weise der Niederlage gegen England schmerzen dürfte. "Unser Spiel nach vorne funktioniert nicht so gut. Warum das so ist, weiß ich ehrlich gesagt nicht", sagte Mateo Kovacic vom Champions-League-Sieger FC Chelsea.

Eigentlich fühlen sich die Kroaten in Duellen mit spielstarken Gegnern wohl, weil sie dann ihre eigenen Stärken bei Kontern ausspielen können. Gegen England war davon jedoch kaum etwas zu sehen.

"Wir müssen auf Sieg spielen. Wir haben auch gegen England nicht kalkuliert, aber jetzt müssen wir offensiver spielen, vor allem weil wir sehen, dass es im Angriff nicht gut klappt", sagte Dalic vor dem Spiel gegen Tschechien, das mit einem 2:0 gegen Schottland ins Turnier gestartet war: "Es sind zu wenig Spieler beim Abschluss, wir gehen nicht in die Tiefe und haben keine direkten Bälle nach vorne. Wir werden daran arbeiten. Wir müssen das Maximum herausholen."

 

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